20. Februar 2020: Thermische Behandlung des „schiefen Turms von Kamen“
An der evangelischen Paulus-Kirche in Kamen wurde Befall des Gescheckten Nagekäfers (Xestobium Rufovillosum) im entgegen die Windrichtung geneigten Turm der denkmalgeschützten Kirche festgestellt. Sowohl die Turmhaube als auch die beiden Geschosse darunter waren betroffen.
Für die thermische Maßnahme wurden Teileinhausungen mit Spezialfolie vorgenommen. Die Schallluken sowie einige andere Öffnungen wurden verschlossen, um die erforderlichen Temperaturen von 55°C im gesamten Turm zu erreichen. Von außen wurden auf der einen Seite zwei Rohre und auf der anderen Seite ein weiteres Rohr von den Heißluftanlagen in verschiedenen Höhen in den Turm verlegt. Hierzu wurde der firmeneigene Hubsteiger verwendet, der auch im Kircheninnenraum für Arbeiten in Höhe konzipiert wurde.
Im Kirchturminneren wurden die eingehenden Rohrsysteme weiter verzweigt, um auch in den schwer zugängigen Winkeln und Ebenen die warme Luft verbreiten zu können.
Ein unabhängiger Sachverständiger hat vorgegeben, an welchen Stellen die Messfühler, die eine extern ablesbare Temperaturkontrolle ermöglichen, eingesetzt werden. Weiterhin wurden Lebendproben des Schädlings an verschiedensten Stellen im Kirchturm angebracht.Nachdem alle Messfühler die erforderlichen Temperaturen erreicht und ein paar Stunden gehalten hatten, wurden die Anlagen langsam wieder heruntergefahren. Eine Überprüfung der eingesetzten Proben ergab, dass alle Schädlinge abgestorben waren.